Gämse
Rupicapra rupicapra

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Gämse im Schnee neben zwei kleinen Tannen
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Biologie

Lebt in Gruppen wechselnder Größe und Zusammensetzung. Größere Rudel bestehen aus Geißen, Jährlingen und Kitzen. Junge Böcke bilden im Sommer kleinere Gruppen. Ältere Böcke sind oft alleine unterwegs und schließen sich während der Brunftzeit (November/Dezember) den Geißenverbänden an. Zum Setzen (Mai/Juni) trennen sich die Geißen vom Rudel. Während der Brunftzeit häufig Auseinandersetzungen zwischen den Böcken. Platzböcke vertreiben andere Böcke und versuchen, Geißen in ihrem Territorium zurückzuhalten. Geiß setzt nach einer Tragzeit von 23 Wochen ein Kitz. Einem harten Winter fallen v. a. Kitze und durch Paarungszeit geschwächte Böcke zum Opfer. Nahrung: Kräuter, Blätter, Triebe von Nadel- und Laubhölzern, Zwergsträucher.
Verbreitung

Zürich: Gelegentlich einzelne Tiere in unzugänglichen Gebieten im Üetlibergwald, die aus den Voralpen via Albiskette hierher gelangen.

Erkennungsmerkmale

Beide Geschlechter gehörnt (Krickel, Krucken), Sommerfell hellgrau bis hellbraun, Winterfell dunkelbraun.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 120–150 cm,
Risthöhe 70–85 cm,
Gewicht 30–50 kg.

Ähnliche Arten

Am ehesten können Gämsen mit Rehböcken verwechselt werden. Allerdings unterscheiden sich die Hörner der Gämse, die nach hinten gebogen sind, deutlich vom Geweih des Rehbockes. Ein weiterer deutlicher Unterschied ist die schwarz-weisse Gesichtszeichnung der Gämse.

Aktivitätszeit

Ganzjährig aktiv

Lebensraum

Hauptverbreitungsgebiet im Bereich der Waldgrenze an Steilhängen, in Felspartien, in aufgelockertem Wald. Auch in tieferen Lagen.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Beobachtungstipps

Scheue Kletterkünstler

Gämsen sind im Alpenbogen und im Jura heimisch. Ein paar Individuen finden jedoch immer einmal wieder den Weg in Siedlungsgebiete. Da Gämsen sehr scheu sind und nur vereinzelte Tiere so weit vordringen, gelingen einem Beobachtungen dieser stolzen Tiere nur mit viel Glück und mit Hilfe eines guten Feldstechers oder Fernrohrs.

Gämse steht auf Alpenwiese mit Felsen im Hintergrund
Deutlich sichtbar sind die nach hinten gebogenen Hörner und die schwarz-weisse Gesichtszeichnung.

Gämsen können im Wildpark Peter & Paul in St. Gallen beobachtet werden.

Spuren

Gämsen laufen auf zwei großen Schalen, besitzen weiter oben am Fuß jedoch zwei weitere kleinere Schalen (Afterklauen). Die Afterklauen drücken sich normalerweise nicht ab, wenn dann als kleine längliche Punkte unterhalb der Schalen. Die beiden großen Schalen sind länger als breit. Die Außenkanten drücken sich scharf ab, oft ist im Trittsiegel nichts anderes zu erkennen. Die Schalen sind schlank. Im Hinterfuß ist das Trittsiegel in der unteren Hälfte extrem bauchig, die Bauchigkeit ist im Vorderfußabdruck nur Ansatzweise im unteren Drittel zu finden.

Gämse linker Hinterfuß (unten im Bild) und linker Vorderfuß (oben im Bild). Afterklauen nicht zu sehen. Es sind nur die scharfen Außenkanten der Schalen zu erkennen. Trittsiegelmaße Länge Vorderfuß= 6,8cm.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

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