Die Vogelwarte Sempach weist in einer Medienmitteilung auf die Störungsempfindlichkeit von Wildtieren hin. Die Einschränkungen der letzten Monate animieren immer mehr Schweizerinnen und Schweizer zu Freizeitaktivitäten im Freien. Die Natur zu geniessen bedeutet aber auch, in den Lebensraum der dort ansässigen Tierwelt vorzustossen. Da viele Arten sensibel auf Störungen reagieren, ist es wichtig, sich an einfache Regeln zu halten. Sempach. – Die länger werdenden Tage und der Neuschnee werden auch dieses Wochenende zahlreiche Leute ins Freie locken. Für einige Vogelarten hat allerdings die Brutzeit bereits begonnen. In dieser Zeit sind sie besonders verletzlich und können durch Störungen schnell negativ beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, beim Wandern im Wald und in den Bergen Wildruhezonen und Schutzgebiete zu respektieren und auf den markierten Wegen zu bleiben. Zudem gilt es, Abstand zu den Vögeln zu halten und sie auf keinen Fall an ihrem Nest zu stören. Viele Gebiete, die von Vögeln bewohnt werden, werden auch von Ausflüglern und Sportbegeisterten genutzt, was je nach Aktivität unterschiedlich starke Störungen nach sich zieht. Als Störungen gelten dabei alle Ereignisse, die zu plötzlichen Änderungen im Verhalten oder Stoffwechsel führen. Eine Störung ist aber nicht immer offensichtlich: Vögel sind oft schon wesentlich in ihrem Verhalten, bei der Nahrungssuche oder beim Nisten gehemmt bevor sie auffliegen. Selbst wenn sie unbeabsichtigt erfolgen, können menschliche Störungen weitreichende Konsequenzen haben: So gelten sie als eine der wichtigsten Ursachen für den Rückgang von Vogelarten. Bereits die Anwesenheit einer einzelnen Person in einem Wald kann dazu führen, dass sich dort weniger Vögel niederlassen. Ein Grund mehr, stets auf den Wegen zu bleiben. Vögel reagieren mit Flucht, Unterbrechung der Nahrungssuche oder einen erhöhten Stresslevel auf Störungen, was einen unnötigen Energieverbrauch zur Folge hat. Während der Brutzeit sind die Auswirkungen von Störungen am gravierendsten und können im Extremfall zum Verlassen der Brut führen. Stresshormone beeinflussen zudem die Qualität des Geleges und verringern damit die Überlebenschancen der Küken. Dank unserer Rücksichtnahme und dem Einhalten einfacher Regeln können wir uns an der Natur erfreuen und gleichzeitig unseren gefiederten Freunden ein ruhiges Leben ermöglichen. Weitere Informationen bei der Vogelwarte Sempach