Leitbild für eine Stadt der Zukunft

08.04.2022, Sandra Gloor
Der Klimawandel stellt auch die Städte vor eine grosse Herausforderung. Mit dem Leitbild Grünes Gallustal zeigen Umweltverbände auf, wie sich St. Gallen darauf vorbereiten kann. Der detaillreiche Bericht ist in der Schweiz einzigartig. Die Schutzverbände erwarten die Berücksichtigung dieser Grundlagen in der anstehenden Revision der Bau- und Zonenordnung.

Die Schaffung von Grünräumen in urbanen Zentren kommt in der Schweiz kaum voran, obwohl das Bundesrecht dies verlangt. Städte wie Basel, Bern, Zürich, Baden oder Wien zeigen exemplarisch, wie der ökologische Ausgleich im intensiv genutzten Siedlungsgebiet trotz baulicher Verdichtung umgesetzt werden kann. «St. Gallen hat kein Leitbild und kein städtebauliches Gestaltungsregelwerk für die Aussenräume. Genau das ist aber im Hinblick auf den Klimawandel und die Biodiversitätsförderung dringend nötig», erklärt Regula Geisser, Mitinhaberin des Architekturbüros Streule Inhelder GSI.

Deshalb hat der WWF St. Gallen die Initiative ergriffen und das Büro GSI beauftragt, aufzuzeigen, wie und mit welchen Flächen eine kühle, grüne und biodiverse Gallustadt möglich ist. Die Trägerschaft für das Projekt Grünes Gallustal bildet eine breite Allianz mit den Organisationen WWF, Pro Natura SG/AI/AR, Bird Life, Heimatschutz St. Gallen/Appenzell Innerrhoden, Heimatschutz Schweiz, Naturschutzverein SG Stadt und Umgebung.

Mehr Grün statt Grau

Das im März 2022 von den Umweltverbänden vorgestellte Konzept «Grünes Gallustal» zeigt unter anderem anhand 60 praktischer Beispiele, wie die Stadt naturnäher und klimaverträglicher werden könnte. Neben sehr praktischen Vorschlägen finden sich da auch Ideen, die gesellschaftlichen Wandel zur Voraussetzung haben.

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