Auf den Spuren der Stadtigel

Donnerstag, 9. August 2018
Seit Mai wird das Vorkommen von Igeln in der Stadt Luzern systematisch untersucht. Nun liegen erste Resultate der Aktion «Igel gesucht» vor. Um den Blick für die Igel und andere Wildtiere zu schärfen, stellt die Stadt Luzern der Bevölkerung Wildtierkameras zur Verfügung.

Untersuchungen aus anderen Städten zeigen, dass heute weit weniger Igel unterwegs sind, als noch vor zwanzig Jahren. Wie es um das stachlige Tier in der Stadt Luzern steht, ist jedoch nicht bekannt, denn es fehlen bislang aussagekräftige Daten. Hier setzt das Projekt «StadtWildTiere» mit der Aktion «Igel gesucht» an.

Erste systematische Untersuchung

Mit der Aktion «Igel gesucht» wird das Vorkommen von Igeln in der Stadt Luzern erstmals systematisch untersucht. Dazu werden in Zusammenarbeit mit engagierten Luzernerinnen und Luzernern sogenannte Spurentunnels in Privatgärten sowie auf öffentlichen Grünflächen aufgestellt. Diese locken die stacheligen Tiere mithilfe von speziellen Ködern an und sind mit Farb- und Papierstreifen ausgerüstet. Geht ein Igel durch einen solchen Tunnel, hinterlässt er seine Pfotenabdrücke. So wird sichtbar, wo Igel nachts bei uns unterwegs sind.

Zudem ist die Bevölkerung dazu aufgerufen, Igelbeobachtungen auf der Plattform www.luzern.stadtwildtiere.ch zu melden. Auf der Webseite kann auch abgefragt werden, wo bereits Beobachtungen von Igeln gemacht worden sind und wie man seinen Garten oder die Umgebung der Siedlung igelfreundlich gestalten kann. Dazu kann auch das Beratungsangebot von «Luzern grünt» in Anspruch genommen werden (www.luzerngruent.ch).

Erste Stadtigel entdeckt

Seit dem Start der Aktion «Igel gesucht» gingen über 80 Igelbeobachtungen auf der Meldeplattform ein. Auch in den Spurentunnels wurden Igel nachgewiesen. Diese Resultate zeigen, dass der Igel in Luzern vielerorts noch vorkommt, in gewissen Quartieren fehlen jedoch bislang Igelnachweise.

Mittels Spurentunnel werden noch bis Ende August Daten gesammelt. Zudem ist es weiterhin sehr wichtig, dass möglichst viele Luzernerinnen und Luzerner die Augen offenhalten und ihre Igelbeobachtungen melden. Denn je mehr Leute bei der Aktion «Igel gesucht» mitmachen, desto besser ist die Datengrundlage und umso grösser ist die Aussagekraft der Untersuchung, die im Herbst publiziert wird.

Die Aktion «Igel gesucht» wird von der Albert Koechlin Stiftung (AKS) finanziell unterstützt.

Wildtierkameras zum Ausleihen

Einen Grossteil der Wildtiere, die mit uns im Siedlungsgebiet leben, nehmen wir kaum wahr. Meist sind sie sehr scheu, oft nachtaktiv und wahre Meister darin, sich unbemerkt durch die Stadt zu bewegen. Wildtierkameras stellen eine tolle Möglichkeit dar, mehr über die Tiere zu erfahren, die in unseren Gärten ein und aus gehen, auf dem Balkon heimlich Samen stibitzen oder im Gebüsch neben der Haustüre unbemerkt ein Schläfchen halten. Die Kameras können schnell montiert werden und liefern, durch Bewegungssensoren ausgelöst, Bilder von unseren heimlichen Nachbarn.

Die Stadt Luzern stellt der Bevölkerung gratis Wildtierkameras zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich unter luzern@stadtwildtiere.ch oder Tel. 079 883 14 28.

Angebot für die Medien
Interessierte Medien sind eingeladen, eine Igel-Fachfrau auf ihrem Spurentunnel-Kontrollgang zu begleiten.

Rückfragen

Stadt Luzern
Umweltschutz
Stephie Burkart, Projektleiterin Natur- und Landschaftsschutz
Telefon: 041 208 83 28
E-Mail: stephie.burkart@stadtluzern.ch
Erreichbar: Donnerstag, 9. August 2018, 10 bis 11 Uhr

info@stadtnatur.ch, www.stadtwildtiere.ch
www.facebook.com/stadtwildtiere

Bilder
Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung.
Abb. 1: Eingegangene Igelbeobachtungen in der Stadt Luzern
Abb. 2: Igel im Siedlungsraum
Abb. 3: Spurenblatt mit Igelspur der Aktion «Igel gesucht»
Abb. 4: Spurenblatt mit Igelspur der Aktion «Igel gesucht»

Artporträt

Erinaceus sp.