Großes Mausohr
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Grosses Mausohr im Flug
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Größte einheimische Fledermausart. Typische Dachbodenfledermaus, die in großen, warmen, ungestörten Dachböden in Gruppen kopfüber an den Dachbalken und -latten hängt. Fassadenbeleuchtung vertreibt Mausohren, da sie beim Ausflug im Licht ungeschützt vor Feinden (z. B. Waldkauz) sind. Im Juni und Juli bringen die Weibchen in Wochenstubenkolonien, die mehrere Hundert Weibchen umfassen können, je ein Jungtier zur Welt. Geeignete große und ungenutzte Dachböden (in Kirchen usw.) sind selten geworden und durch Renovationen gefährdet. Große Mausohren jagen in Wäldern und über Wiesen im tiefen Flug nach bodenbewohnenden Insekten, meist Käfer oder Schnaken, die sie aufgrund ihrer Geräusche entdecken. Verschlafen den Winter in frostsicheren Höhlen und Stollen.

Verbreitung

Zürich: einzelne akustische Nachweise in verschiedenen Stadtquartieren. Winterquartiere in Höhlen am Üetliberg.

Erkennungsmerkmale

Haarbasis schwarzbraun, Oberseite hellgrau-braun, Unterseite weißgrau.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 6,7–7,9 cm,
Flügelspannweite 35–43 cm,
Gewicht 28–40 g.

Ähnliche Arten

Die Zwillingsart Kleines Mausohr wird nur vereinzelt nachgewiesen. Fledermausarten zu unterscheiden ist oft schwierig, da sie sich sehr ähnlich sehen. Anhaltspunkte zur Erkennung im Flug können die Größe, das Flugverhalten, deren Ultraschallrufe und die Lebensraumnutzung sein.

Gefährdungsgrad

Verletzlich

Aktivitätszeit

Winterschlaf; während der Sommermonate nachtaktiv.

Lebensraum

Wälder ohne Unterwuchs, Weideland und frisch geschnittene Wiesen. Sommerquartiere (Wochenstuben) in warmen Dachböden, Kirchendachböden.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

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Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Schmutz: Die Hinterlassenschaften der großen Wochenstubenkolonien sorgen häufig für Unmut bei Hauseigentümern. Mithilfe von engagierten Vereinen und Freiwilligen können die Dachstühle 1-2 mal pro Jahr gekehrt und von Kotresten befreit werden. Der dabei entstandene Abfall kann hervorragend als Bio-Dünger verwendet werden.
Fördermaßnahmen
Bepflanzen Sie Ihren Balkon oder Ihren Garten mit einheimischen Pflanzen

Da diese Fledermausart große Insekten frisst, beispielsweise Laufkäfer oder Schnaken, kann mit einheimischer Bepflanzung des Gartens oder des Balkons viel zur Insektenvielfalt beigetragen werden. Besonders nachtblühende, nektarreiche Stauden und Sträucher sind für Fledermäuse von besonderem Interesse. Verzichten Sie auf Insektizide und andere Gifte. Große Mausohren sind typische Dachbodenbewohner, deshalb sind große Dachböden, zum Beispiel von Kirchen, wertvolle Quartiere. Allerdings werden kaum neue Dachböden angenommen.

Beobachtungstipps

Jagende Große Mausohren

Das Große Mausohr jagt nachts in Wäldern mit wenig Unterwuchs oder über Wiesen nach großen Insekten wie Laufkäfern und Schnaken. Es jagt dicht über dem Boden oder landet sogar für den Beutefang. Das Große Mausohr, die größte einheimische  Fledermausart (Flügelspannweite 40 cm, Körpergewicht 35 g), hat einen langsamen Flug mit rudernden Flügelschlägen. Als Unterstützung der Beobachtung ist ein Fledermaus-Detektor ein hilfreiches Werkzeug.

Tageschlafquartier in Gebäuden

Die Weibchen der Großen Mausohren verbringen das Sommerhalbjahr hindurch den Tag in großen Gruppen und kopfüber an Dachbalken von großen Dachböden hängend. Solche sogenannten Wochenstubenkolonien mit z.T. mehreren hunderten Tieren befanden sich früher in fast jedem Kirchendachboden.

Wochenstubenkolonie des Großen Mausohrs in einem Dachboden

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